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1243. o. T. o. O.

Boleslaus, Herzog von Schlesien und Polen urkundet, dass nachdem sein Grossvater, Herzog Heinrich, dem Sandstifte das Gut Proccovo (Brocke) bei Bunchta verliehen habe (Brocke erscheint schon 1193 als Stiftsgut, vergl. oben No. 59), er nun das demselben benachbarte Gut Bunchta (nicht mehr vorhanden, vergl. unten) dem Stifte schenke.

O. Z.


Breslauer Staats-Archiv. Aeltestes Kopialbuch des Standstiftes No. 59. Im Repert. Heliae, wo auf f. 326 sich diese Urkunde gleichfalls in Abschrift befindet, steht auf 367 noch eine zweite Abschrift der Urkunde, doch mit dem Zusätze, dass die Bewohner dieses Gutes keine podworove zahlen sollen. Für die Echtheit dieser vermehrten Schenkung wird wohl Niemand eintreten wollen. Merkwürdig ist noch der Umstand, dass, während die in der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts verfasste Stiftschronik (Stenzel, Ss. II. 172) ausdrücklich angiebt, der Name Buchta oder Bunchta sei in dem des mit ihm verbundenen Brocke aufgegangen, das etwa um's Jahr 1512 im Kloster entstandene (vergl. Zeitschr. III. 202) Repertor. Heliae davon Nichts weiss und den Namen Bunchta augenscheinlich so wenig kennt, dass hier die zweite der erwähnten Abschriften ganz missverständlich unter die Urkunden von Buchwitz gesetzt wird, obwohl doch dieses Gut erst 1260 an das Stift kam.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.